Man schreibt das Jahr in das Jahr 1770. Die junge und bildschöne Marquise Natalie de Rohan liebt den armen Baronet Philippe de Bonnet, einen kühnen und gutaussehenden Draufgänger. Philippe ist ein Gascogner, genauso eigensinnig wie stolz. Natalie ist eine Waise und noch nicht volljährig. Ihr Onkel und Vormund Bertrand, ein mürrisches, gern kränkelndes Männlein von störrischem Wesen, verwaltet ihre Güter und bestimmt über sie. Er will sie verheiraten – hauptsächlich zu seinem eigenen Vorteil.
Da kam es ihm sehr zupass, dass der mächtige Konnetabel Edmond de Carasse, der oberste Heerführer des Reichs, für seinen Sohn Antoine um Natalie warb. Der Konnetabel ist ein derber Haudegen und duldet keinen Widerspruch. Sein Sohn ist ein Schwächling, dem Laster ergeben, und obendrein einiges älter als Natalie. Doch die Heirat mit ihr würde ihre stattlichen Besitztümer, die an die der Carasses grenzen, mit diesen vereinen.
Dem Comte – und Konnetabel – de Carasse und Natalies Vormund passte das gut. Antoine de Carasse tut, was ihm gesagt wird – die Ehe mit Natalie würde seine Lebensführung nicht ändern. Natalie würde sie einschränken, ihn nicht.
Als letzten und einzigen Ausweg sieht das Liebespaar nur die Möglichkeit, dass Natalie nach Versailles geht und sich an den König persönlich wendet – Ludwig XV, zu der Zeit sechzig Jahre alt, genannt der Vielgeliebte. Der Sohn des Sonnenkönigs lebt in Saus und Braus mit seinen Mätressen in aller Pracht. Seine Affären sind zahllos, seine bekannteste Maîtresse en titre war Madame Pompadour, der dann die Dubarry folgte. Wobei diese keineswegs je seine Einzigen waren.
An diesen alten Wüstling will sich Natalie in ihrer Unschuld wenden – ihr Baronet weiß es auch nicht besser. Natalie reißt also zu Hause aus und begibt sich nach Versailles an den Hof, der auch »Der Hirschpark« genannt wird wegen des Treibens dort. Prunk und Pomp, sexuelle Ausschweifungen, Jagden und Vergnügungen prägen das Leben dort. Die Politik und auch Ludwigs Kriege führen andere – die er jedoch im Blick behält.
Sich an den Vielgeliebten zu wenden, ist dasselbe, wie wenn ein Lämmchen zu einem Wolf gehen würde, um sich über die Schafweide zu beschweren.
Am Hof hat es Natalie schwer, nicht von den Lebemännern vernascht zu werden. Der poltrige Konnetabel de Carasse fordert strikt ihre Rückkehr und Heirat mit seinem Sohn – und de Carasse ist kein Zarter. Philippe ist seiner Liebsten gefolgt – er findet eine untergeordnete Anstellung bei Hof. In seiner Eifersucht macht er einiges falsch – und findet sich mit einer Duellforderung des besten Degenfechters von Frankreich wieder. Dieser. Raymond d’Orville, begehrt Natalie – wie viele andere auch.
Natalies Liebreiz, ihre Unschuld und Schönheit bezaubern die Galane am Hof. Das Liebespaar hat es also sehr schwer. Letztendlich, als Natalie endlich zum König kommt mir ihrem Anwesen, vergafft sich Ludwig XV in sie. Er will und er muss sie haben.
Dem Vielgeliebten kommt keine aus – bei einem Monarchen von seiner Prägung zu Zeit des Absolutismus ist das nicht möglich. Die junge Marquise will keine Affäre und kurzfristige Abwechslung des gekrönten Bocks werden. Doch – was soll sie tun? Auch um Philippe steht es schlecht – in seinem Gasgognerstolz kann – und will – er d’Orvilles Duellforderung nicht ablehnen.
Der Konnetabel lauert im Hindergrund – er will Natalies Ländereien, ihm ist es egal, ob sie durch das Bett des Königs und von ihm auch aus vieler anderer gegangen wäre. Natalies mit Fleiß kränklicher Onkel ist gegen sie.
Alles spricht gegen die Liebe Natalies und Philippes. Kann es für sie dennoch einen Weg ins Glück geben? Im vielbewunderten Irrgarten im Park von Versailles mit verbundenen Augen ans Ziel zu gelangen erscheint leichter als das.
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